Gault-Millau

Der Gault-Millau ist ein französischer Restaurantführer und zählt zu den einflussreichsten seiner Kategorie. Der Name geht auf die beiden Journalisten Henri Gault und Christian Millau zurück, die diesen jährlich erscheinenden Gourmet-Ratgeber im Jahr 1969 aus der Taufe hoben. Neben der französischen Version gibt es mittlerweile auch österreichische, schweizerische sowie deutsche Landesausgaben. Seit 1993 ist darüber hinaus der Gault-Millau Wein-Guide auf dem Markt.

Der Gault-Millau hat es sich zum Ziel gesetzt, die gute Küche zu fördern. Das heißt für die Bewertung: Es gibt keinen speziellen Kochstil, den die Gault-Millau-Kritiker bevorzugen. Vielmehr wird Wert gelegt auf qualitativ hochwertige Produkte, eine frische Zubereitung, Kreativität, den Eigengeschmack der Zutaten und die Einhaltung optimaler Garzeiten. Darüber hinaus werden Aspekte wie die Präsentation der Gerichte, die Gestaltung der Speisekarte oder auch das Preis-Leistungsverhältnis beleuchtet.

Angelehnt an das französische Schulnoten-System vergeben die Tester im Rahmen ihrer Beurteilung der Küchenleistung Punkte auf einer Skala von 0 bis 20, wobei 20 Punkte die höchstmögliche Bewertung darstellen. Zusätzlich erhalten die Restaurants eine Auszeichnung in Form von Kochmützen. Maximal vier Mützen – in Österreich heißen sie "Hauben" – sind erreichbar. Dies würde einer Punktezahl von 18,5 bis 20 entsprechen.

Ein besonderes Merkmal des Gault-Millau sind die detaillierten und nicht unbedingt feinfühligen Beschreibungen, die die Kritiker zusätzlich zu ihrer Beurteilung jedem Restaurant widmen. Je besser die Bewertung ausfällt, umso ausführlicher fallen die Schilderungen aus. Dabei gehen die Tester insbesondere auf Einzelheiten zu Service, Ambiente und Weinkultur der besuchten Lokalität ein.

Die Kritiker des Gault-Millau sind allesamt freiberufliche Feinschmecker und müssen in der Lage sein, ein Restaurant kompetent und vorurteilsfrei beurteilen zu können. Sie bleiben während ihres Besuches anonym. Im Zweifelsfall wiederholen sie ihren Test, bis sie sich ihrer Bewertung ganz sicher sind.
Jedes Jahr bestimmen die Gourmetkritiker darüber hinaus den "Koch des Jahres" sowie den "Aufsteiger des Jahres".

Im separaten Gault-Millau Wein-Guide werden an die besten Weinerzeuger maximal fünf Trauben vergeben. Die Weine selbst werden im Rahmen eines weltweit üblichen 100-Punkte-Sytstems klassifiziert.